Herstellung des Panamahutes

Angefangen wird mit der Gewinnung des Toquilla-Strohs. Dafür werden Palmstrünke abgeschnitten und von den Palmblättern befreit. Danach werden sie auf den Boden geschlagen, um die Palmfasern von einander zu trennen. Anschliessend werden die einzelnen Fasern noch einmal verfeinert. Dieser Schritt entscheidet schlussendlich über die Qualität des entstehenden Hutes. Denn je feiner die einzelnen Strohhalme, desto höher die Qualität.

Die Fasern hängen immer noch als Bündel zusammen und werden im nächsten Schritt als solches zum Trocknen aufgehängt. Davor werden jedoch noch einige Sekunden in kochendes Wasser gehalten. 

Für das Flechten der Panamahüte werden nur die feinsten Fasern der Palme verwendet. Die grüne Aussenschicht zum Beispiel wird für qualitativ schlechtere Produkte verwendet. Deshalb werden für einen einzigen Panamahut zwischen 20 und 24 Palmstrünke verwendet.

Nach dem Trocknen werden die Fasern noch einmal von Hand verfeinert, bevor das Flechten beginnt.

 

Um mit Flechten beginnen zu können werden mehrere Strohhalme miteinander verbunden. Das ist beim fertigen Hut in der Mitte klar erkennbar.

Die Weber beginnen mit dem flachen Oberteil, indem sie mehrere Strohhalme miteinander verweben. Weiter geht es mit den Seiten. Dafür wird der bereits gewobene kreisförmige Teil zwischen zwei zylinderähnliche Blöcke gepresst. Der Hutflechter stützt sich mit der Brust auf den Blöcken ab und fixiert mit seinem Gewicht den Hut, damit er ohne Probleme mit zwei Händen flechten kann. Sobald die Seiten genug hoch sind, folg die Krempe. Am Schluss der Krempe werden die Strohhalme zurückgebunden. Dadurch können sich die geflochtenen Fasern nicht mehr lösen. Ein Rohling ist entstanden.

 

Als nächster Schritt werden die Reste der Strohhalme nahe am Rand abgeschnitten, da sie nicht mehr gebraucht werden. Nachdem die Rohlinge von allen Schmutzpartikeln gesäubert worden sind, werden sie mit Schwefel behandelt. So erhalten sie ihre charakteristische Farbe.

Die Hüte werden nun der sehr starken äquatorialen Sonne ausgesetzt. Dadurch trocknen sie vollständig aus. 
Noch sind die Hüte nicht so geschmeidig und fein wie sie am Schluss sein sollten. Dafür wird Schwefelpulver auf die Hüte gestreut und mit einem speziellen Hammer darauf gehämmert. So gelangt das Schwefelpulver in das geflochtene Stroh hinein, macht es geschmeidiger und bietet dem Hut einen Schutz. Durch die Hammerschläge wird zudem das gewobene Stroh ganz flach gemacht, so dass jetzt keine Ecken mehr herausragen. 
Der folgende Schritt wird auf Spanisch “la planchada“ (das Bügeln) genannt. Durch Hitze und Dampf wird der Rohling endlich in seine endgültige Form gebracht. Mithilfe von Druck wird er in vorgefertigte Formen gepresst, an welche er sich dann anpasst. Nun fehlt nur noch das berühmte schwarze Hutband und fertig ist ein nagelneuer Panamahut.